Bevor sich die glamourösen Blüten der Pfingstrose (Paeonia officinalis) im Mai und Juni zeigen und ihren umwerfenden Duft verströmen, hat man es zuerst mit den knuppeligen Knospen und oft auch mit darauf krabbelnden Ameisen zu tun.
Doch so sehr die Pfingstrose als Gartenblume beliebt ist, so wenig scheinen die kleinen Krabbeltiere bei vielen Gartenbesitzern im Ansehen zu stehen. Gartenforen und Ratgeberseiten bewerben unterschiedlichste Eliminierungsmethoden von A wie Abspülen bis Z wie Zigarettenasche. Dabei greift der Mensch mal wieder in etwas ein, was von Natur aus perfekt abgestimmt ist. Denn die Ameisen haben durchaus ihren Sinn. Es liegt nämlich in der Natur der Ameise, ihre Nahrung vehement zu verteidigen. Und die Blütenknospen der Päonie geben eine durchaus verteidigungswürdige energiereiche Zuckerlösung ab, die die Ameisen speist. Um diese für sich allein zu beanspruchen, halten die Ameisen andere Insekten und mögliche Schadensverursacher von der Knospe fern. Somit hat die Pfingstrose ihre eigene Leibgarde für den Sold von etwas Zucker. Daß die Päonie die Ameisen benötigt, um überhaupt zu blühen, stimmt allerdings nicht. Auch ohne Bewachung zeigen sich die majestätischen Blüten. Doch um einen makellosen Auftritt nicht zu stören, mischt man sich als Mensch am besten nicht ein und lässt die Ameisen in Ruhe ihr Werk verrichten. Und wenn man Pfingstrosen als Schnittblumen mit ins Haus nehmen möchte, kann man die Ameisen auch ganz einfach von der Pflanze abschütteln.